Můstek
Der Name Můstek (Kleine Brücke) stammt von einer mittelalterlichen Steinbrücke, die über den Burggraben führte und die heute im Foyer der Metro zu bewundern ist. Der Wenzelsplatz, der größte Prager Boulevard, steigt zum Nationalmuseum an. Er ist 682 m lang und 62 m breit und war ursprünglich ein Pferdemarkt. Er ist das Zentrum des geschäftlichen und gesellschaftlichen Lebens und Ort vieler wichtiger politischer Ereignisse. Im Zusammenhang mit dem Bau der Metro wurde die Straßenbahn abgeschafft und im Mittelstreifen eine Fußgängerzone errichtet, in der auch Ausstellungen stattfinden.
Das Jugendstilpalais Koruna wurde in den Jahren 1911-12 für die tschechische Versicherungsgesellschaft
Koruna erbaut. Der asymmetrisch angeordnete Turm wird von einer Krone mit allegorischen Statuen verziert. Das Gegengewicht bildet das moderne Euro-Palais. Das funktionalistische Kaufhaus der Firma Bata aus den Jahren 1928-29 unterstreicht das hohe Niveau der tschechischen Vorkriegsarchitektur. Die heute weltweit agierende Firma Bata ist eine ursprünglich tschechische Firma. Das ursprünglich gotische Haus Zum goldenen Bienenstock (U zlatého úlu) erhielt seine heutige Gestalt durch einen barock-klassizistischen Umbau. Die Straße des 28. Oktobers (28. října) ist die Fortsetzung der Fußgängerzone von der Straße Na příkopě in Richtung Národní třída.
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0,0km / 3,022km 1. Náměstí republiky (Platz der Republik)
Sie befinden sich auf dem Platz der Republik und stehen vor dem Pulverturm, der aus dem 15. Jahrhundert stammt und das symbolische repräsentative Tor zur Prager Altstadt darstellt. Der Turm ist mit dem Gemeindehaus verbunden. In diesem beeindruckenden Jugendstilbau aus den Jahren 1905-11 wurde die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei verkündet, worauf dann auch der Name des Platzes Náměstí Republiky zurückzuführen ist. Das Gemeindehaus ist heute ein Zentrum der Kultur. Einen Besuch ist u.a.
das Jugendstilcafé im Erdgeschoss wert. Das klassizistische Hyberner-Haus beherbergt eine Musical-Bühne. Hinter der rosa Fassade der ehemaligen Stadtkaserne aus dem 19. Jahrhundert verbirgt sich heute ein modernes Einkaufszentrum. Vor dem Gebäude der Tschechischen Nationalbank beginnt die Straße Na příkopě, die Sie bis zum Wenzelsplatz führt. Neben dem Pulverturm steht das Bankgebäude der Komerční banka aus den Jahren 1930-32. Durch das Tor des Pulverturms gelangen Sie zur Altstadt.
0,196km / 3,022km 2. Die Celetná-Straße
Wir befinden uns in der Celetná, einer der ältesten Prager Straßen, die bereits in der Romanik erwähnt wird, und die bis heute nicht an Bedeutung verloren hat. Ihr Name stammt von den sog. "calty", geflochtenen Brötchen, die von den damals hier in Scharen ansässigen Bäckern feilgeboten wurden. Das Eckhaus Zur Schwarzen Madonna (Dům U černé Matky boží) stammt aus den Jahren 1911-12 und stellt eines der grundlegenden Werke des Prager Kubismus dar. Erbaut wurde es vom Architekten Josef Gočár und ist in seinem Typus weltweit einzigartig und daher entsprechend begehrt. Auch hier empfehlen wir den Besuch des
weltweit einzigartigen kubistischen Cafés im 1. Stock, in den übrigen Stockwerken finden Sie eine Ausstellung zum tschechischen Kubismus. Die Gedenktafel am Münzpalais erinnert an den Zweck, den dieser Bau bis zum Jahr 1784 erfüllte. Daneben befindet sich das neobarocke Gebäude des Amts- und Bezirksgerichtes. Das Haus Zum goldenen Engel (Dům U zlatého anděla), einst ein renommiertes Prager Hotel, wurde nach Renovierung kürzlich wieder für Gäste aus der ganzen Welt geöffnet. In der Celetná finden Sie zahlreiche barocke Häuser und Palais, in denen oftmals noch mittelalterliche Keller erhalten sind.
0,339km / 3,022km 3. Der Schwarze Turm (Černá věž)
Der Schwarze Turm war Bestandteil der romanischen Festungsmauern. Vor dem Tor findet zu jeder vollen Stunde die Wachablösung der Burgwache statt. Von der ehemaligen Barbakane (einem Befestigungselement zur besseren Verteidigung des Tores) wurde im 19. Jahrhundert immer zur Mittagsstunde mit einem Kanonenschuss die genaue Zeit bekanntgemacht. Eine unvergessliche Aussicht auf Prag, die Kleinseite mit der St.-Nikolauskirche und dem Waldstein-Palais (Senat) bieten die Terrassengärten am Burghang (der Eingang befindet sich in den südlichen Gärten der Burg). Der Fluss Moldau trennt die Prager Altstadt von der Kleinseite. Der Blick
geht auf die gleichen Gebäude, wie bei der Aussicht am ersten Streckenpunkt - gleich und doch anders. Wie schön die hunderttürmige Stadt Prag doch ist! Im Sommer kann man durch die südlichen Gärten zum Hradschin-Platz zurückkehren. Über die alte Schlosstreppe (bereits im 9. Jahrhundert führte hier ein Weg auf die Prager Burg) gelangen Sie auf die Kleinseite. Auf die Kleinseite gelangen Sie auch durch den St.-Wenzels-Weinberg (Svatováclavsá vinice), dem ältesten Weinberg Böhmens, der Ihnen weitere ungewöhnliche Panoramablicke auf Prag eröffnet. Falls hier eine Veranstaltung stattfindet, müssen Sie jedoch Eintritt zahlen.
0,424km / 3,022km 4. An der Ecke der Celetná-Straße
Der Altstädter Ring überrascht durch die Vielfalt und Pracht seiner Fassaden. Am Rande des Platzes befindet sich das barocke Sixtus-Haus. Das neogotische Štorch-Haus schmückt ein Motiv des tschechischen Landespatrons, des hl. Wenzel auf dem Pferd. Das Hauswappen des Hauses zum Steinernen Lamm (Dům U kamenného beránka) befindet sich neben dem Balkon. Am Eingangsportal hängt eine Gedenktafel an Albert Einstein, der sich hier mit deutsch-jüdischen Prager Intellektuellen traf. Die Theynkirche ist das markanteste architektonische Denkmal der Prager Altstadt. Vor der Kirche steht die Theynschule mit ihren Renaissance-Giebelbögen.
Das gotische Haus zur Steinernen Glocke (Dům U kamenného zvonu), dessen Hauswappen sich an der Gebäudeecke befindet, war ursprünglich vielleicht sogar eine Königsresidenz. Erhalten geblieben ist die ursprüngliche Einfahrt für Pferde. Das Gebäude wird heute als Kunstgalerie genutzt.
Die Jugendstilfassade des Ministeriums für Regionalentwicklung bringt uns zurück ins 20. Jahrhundert. Gut zu sehen sind die Fahnen der Tschechischen Republik und der Europäischen Union, deren Mitglied Tschechien seit 2004 ist. Das Mosaik im Giebel stellt eine Allegorie der Versicherung dar und erinnert an die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes.
0,651km / 3,022km 5. U Husa (Hus-Denkmal)
Das Denkmal des bedeutenden böhmischen Reformers Johannes Hus wurde im Jahr 1915 zum 500. Jahrestag seiner Verbrennung enthüllt. Vor dem Denkmal ist mit einem Metallband der Prager Meridian ins Straßenpflaster eingelassen. An die ursprünglich auf dem Altstädter Ring stehende (und 1918 abgerissene) Pestsäule erinnert der Grundstein der geplanten Kopie dieser Säule. Die Hauptfassade des im Stile des Rokoko gehaltenen Palais Goltz-Kinsky ist optisch in fünf Abschnitte gegliedert und bildet damit ein harmonisches Ganzes mit den Nachbargebäuden. Die Bedeutung dieses Palais wird dadurch unterstrichen, dass es vor den übrigen Gebäuden vorsteht. Das damals hier befindliche
Gymnasium besuchte u.a. Franz Kafka.
Wenn man sich die barocke St.-Nikolauskirche ansieht, wird man wohl kaum vermuten, dass sie ursprünglich durch Wohnhäuser vom Altstädter Ring getrennt war. Die Pařížská-Zeile mit ihren Prachthäusern aus der Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts kann mit Fug und Recht als Lehrbeispiel für historisierende Architekturstile bezeichnet werden. Dieser Stadtteil entstand an besagter Jahrhundertwende durch die Sanierung der ursprünglichen Judenstadt. Der Torso des Altstädter Rathauses erinnert uns an die Kämpfe gegen Ende des Zweiten Wetkrieges; der an dieser Stelle entstandene Park lädt zum Verweilen ein.
0,69km / 3,022km 6. Der Dražice-Platz
Der Platz befindet sich am Ort des ehemaligen Bischofshofes, den es bereits seit den Hussitenunruhen im 15. Jahrhundert nicht mehr gibt. Es ist Schade, dass der Bischofshof nicht erhalten blieb, da es sich um eine bedeutende Enklave handelte. Der Name des Platzes stammt von Bischof Johannes IV. von Dražice, dem vorletzen Prager Bischof. Sein Nachfolger wurde dann bereits im Jahr 1344 zum Erzbischof geweiht. Sitz des heutigen Erzbischofs ist der Erzbischofspalast neben der Prager Burg. Obgleich mehrere Häuser im Laufe des 19. Jahrhunderts umgebaut wurden, blieben die mittelalterlichen Keller und zahlreiche originale Bauelemente im Innenraum
erhalten. Die Atmosphäre des Platzes wird gestört durch das neoklassizstische Gebäude des Finanzministeriums, das im Jahr 1926 nach Plänen von F. Roith entstand. In der Mitte des Platzes steht ein gusseiserner Kandelaber. Werfen Sie einen Blick in die anliegende Míšeňská-Straße, in der eine Fassade schöner ist als die andere. Das barocke Stadthaus U bílé kuželky (Zum weißen Kegel) ziert an der Hausecke eine Statue des hl. Joseph. Wir setzen unseren Weg fort zwischen dem Haus U tří pštrosů (Zu den drei Straußen), wo Sie eine Statue des hl. Johannes von Nepomuk mit den typischen Sternen aus der Nähe bewundern können, und der Karlsbrücke.
0,794km / 3,022km 7. Orloj (Astronomische Uhr)
Das Altstädter Rathaus wurde bereits im Jahr 1338 gegründet. Seit 1784 ist es Rathaus für ganz Prag. Das Gebäude dient heute als Repräsentations- und Ausstellungsgebäude sowie für Empfänge von Delegationen und Besuchern durch den Oberbürgermeister. Der Hochzeitssaal gehört zu den beliebtesten Prags.
Bemerkenswert ist das spätgotische Portal des Haupteingangs. Die größte Aufmerksamkeit der Besucher zieht jedoch der Orloj, die astronomische Uhr vom Anfang des 15. Jahrhunderts auf sich. Jede volle Stunde öffnen sich auf dem Zifferblatt zwei Türen für das Defilee der zwölf
Apostel, und am Ende dieser Prozession kräht der Hahn. Vom Turm aus hat man einen herrlichen Blick über Prag.
Der Aufstieg zum Turm wird Ihnen durch einen Aufzug erleichtert. In der Kapelle des Rathauses befindet sich eine Gedenktafel an die Befreiung Prags durch die Rote Armee im Jahr 1945. Das hiesige Informationszentrum hilft Ihnen mit Infos rund um Prag. Die Tafel am Eingang zum Info-Zentrum weist darauf hin, dass Prag im Verzeichnis des UNESCO-Welterbes eingetragen ist. Das Nachbarhaus „U minuty“ mit seiner grauen Fassade beeindruckt durch wunderschöne Sgraffiti.
0,906km / 3,022km 8. Das Haus zur Schwarzen Sonne (Dům U Černého slunce)
Im Haus zur Schwarzen Sonne wohnte Josepha Duschek, die berühmte Sängerin und Gastgeberin Mozarts in Prag. Mit der Oper Don Giovanni erlebte Mozart in Prag auch einen der Höhepunkte seines Ruhmes. Das Haus Zum Böhmischen Löwen (U českého lva) besitzt noch sein Originalwappen. Die Theynkirche beeindruckt durch ihre Größe und ihre monumentalen Türme. Die Kopie der Marienstatue erinnert an die Pestsäule, die früher auf dem Altstädter Ring stand. Hinter der Kirche entdecken
wir die Sgraffiti-Verzierungen des Theynshofes, wo sich einst die Kaufleute zur Bewirtung trafen. Der lateinische Name Laeta curia - heiterer Hof bezeugt, dass es hier recht fröhlich zuging. Der hiesige Jazzclub U trumpety (Zur Trompete) lädt Sie abends zu guter Musik ein. Wenn Sie abbiegen und den Theynshof besichtigen möchten, so werden Sie beispielsweise vom Renaissancehaus des Granovský von Granov mit seiner stillen malerischen Atmosphäre belohnt.
1,067km / 3,022km 9. Der Balkon des Südflügels
Der Veitsdom öffnet sich an dieser Stelle zur Stadt hin. Dieses Motiv ist beispielsweise von der Karlsbrücke aus zu sehen. Der ursprünglich gotische Gebäudeteil wird durch einen Turm vom neogotischen Teil getrennt. Der älteste Teil ganz rechts mit den gotischen Streben und Wasserspeiern stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der original erhaltene Eingang wird von einem Mosaik aus dem 14. Jahrhundert mit einer Darstellung des Jüngsten Gerichts verziert. Hinter den vergitterten Fenster des Mosaiks befindet sich die Kammer mit den Kronjuwelen. Der Turm mit seinem Aussichtsrundgang ist fast 100 Meter hoch. Ungewöhnlich sind die beiden Ziffernblätter am Turm, von denen das
obere die Stunden und das untere die Viertelstunden und dazwischen die Minuten anzeigt. Das vergoldete Gitter stammt aus der Neorenaissance. Die Aussicht wird durch das Gebäude der ehemaligen Kapitelprobstei behindert. Der Granitmonolith aus dem Jahr 1928 wurde zum Gedenken an die Opfer des I. Weltkriegs aufgestellt. Die Reiterstatue des hl. Georg ist eine Kopie, das Original aus dem Jahr 1373 befindet sich im Keller des Königspalastes. Der Südflügel wird vom Präsidialbüro genutzt. Vom Balkon aus hält der Präsident zu feierlichen Anlässen Reden. Die Stiertreppe führt zu den südlichen Gärten. Der Königspalast ist durch eine Passage mit dem Veitsdom verbunden.
1,197km / 3,022km 10. Das Tor des Strahov-Klosters
Wir befinden uns am Rand der historischen Stadt Hradschin und damit des Prager Denkmalschutzgebiets und gleichzeitig des UNESCO-Welterbereservats. Hinter uns, d.h. hinter den letzten Resten der Prager Festungsmauer aus dem 17. Jahrhundert, befindet sich das Viertel Břevnov, das erst seit dem 20. Jahrhundert Bestandteil der Hauptstadt ist.
Der Weg nach oben führt auf den Petřín-Berg und zum Aussichtsturm Petřín. Wir stehen vor dem prächtigen Barocktor zum Kloster Strahov, das im Jahr 1140 in Nähe des Weges zur damaligen Fürstenburg (heute Prager Burg) erbaut wurde; der
Name Strahov stammt vom Verb „strahovati“ (Wache halten). Das Kloster gehört zu den wichtigsten Kirchendenkmälern Prags. Von Anfang an und nur durch die Zeit des Komunismus unterbrochen, wurde es vom Prämonstratenserorden genutzt, der vom hl. Norbert im Jahr 1120 in Frankreich gegründet wurde. Die von Quittainer angefertigte Barockstatute des Ordensgründers ist am Tor zu bewundern. Gleich dahinter befindet sich die St.-Rochus-Kirche, die in den Jahren 1602-1612 von Rudolf II. zum Dank für das Abwenden der Pest erbaut wurde. Heute dient die Kirche als Ausstellungssaal.
1,33km / 3,022km 11. Das Haus Zum Krebs (U Raka)
Auf einmal sind wir in einer ganz anderen Welt. Es handelt sich um die ehemalige Vorstadt des Hradschin, die kurz nach Gründung der Stadt Hradschin im 14. Jahrhundert entstand. Früher lebten hier eher ärmere Bewohner, heute zieht das Viertel durch seinen malerischen ursprünglichen Charakter an. Sein Name stammt wohl noch aus rudolfinischer Zeit und bezeichnet die ursprüngliche Stellung des Viertels außerhalb der Stadt – Nový svět (Neue Welt). Bei den Pragern ist dieses Viertel ein beliebtes Ziel für Spaziergänge. Die ältesten Erwähnungen des Hauses U raka (Zum Krebs) stammen aus dem Jahr 1739. Es ist das
einzige erhaltene Blockhaus mit Schindeldach in Prag und wurde aus diesem Grunde zum Nationaldenkmal erklärt. Blockhäuser waren an dieser Stelle weit verbreitet, sind jedoch durch die Wendungen des Schicksals unwiderbringlich verloren. Nach einer Totalsanierung dient das Haus heute als Hotel. Die Marienfesten (Mariánské hradby) tragen zur ruhigen Atmosphäre dieses Ortes bei. Leicht zu erkennen ist das Haus Zum goldenen Fasan (U zlatého bažanta). Auf dem Weg sehen Sie weitere Häuser mit Hauswappen, z.B. das Haus Zum goldenen Lamm (U zlatého beránka). Das Viertel Nový svět wird Sie gewiss bezaubern.
1,383km / 3,022km 12. Das Haus U Vejvodů
Wir bewundern die edle Schönheit der Renaissancefassade des Hauses U Vejvodů, das unsere besondere Aufmerksamkeit verdient. Der Name erinnert an einen der zahlreichen Eigentümer, den Oberbürgermeister Jan Vejvoda von Stromberg, des das Haus im Jahr 1707 erwarb und der von Kaiserin Maria Theresia persönlich zum Oberbürgermeister der Prager Altstadt ernannt worden war. Über dem Renaissanceportal sehen wir das Stuckwappen eines weiteren Eigentümers dieses Hauses, des Oberbürgermeisters Turek, der im Jahr 1648 berühmt wurde, als er unerschrocken an der Spitze derer stand, die die Altstadt gegen die Schweden verteidigten.
Eines der Details des
Wappen ist der Schriftzug "FIII", der für Kaiser Ferdinand III. steht, von dem das Wappen verliehen wurde. Nach aufwendiger Renovierung ist auch das Restaurant wieder in Betrieb. Probieren Sie ein Bier, das hier schon Persönlichkeiten der tschechischen Geschichte, wie der Journalist K.H. Borovský oder der Historiker František Palacký tranken. Zwischen diesem Haus und dem sog. Ballspielhaus (Míčový dům), in dem der Italiener Ringgolini einen Ballspielsaal errichtete, windet sich nach rechts die malerische Vejvodova-Gasse, deren Verlauf die natürliche Entwicklung dieses Stadtviertels unterstreicht, und die in die Michalská-Straße mündet.
1,486km / 3,022km 13. Das Haus Zur goldenen Birne (U Zlaté hrušky)
Das ursprünglich gotische Haus U zlaté hrušky hat heute eine wunderschöne barocke Stuckfassade aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Haus beherbergt das berühmte gleichnamige Restaurant, das schon von vielen bekannten Persönlichkeiten besucht wurde, z.B. von Václav Havel. Zum Restaurant gehört auch das gegenüber liegende Gartenrestaurant. Im Nachbarhaus weilte der Hofastronom und -Astrologe Kaiser Rudolfs II., Tycho de Brahe, woran heute eine Gedenktafel erinnert. Tycho de Brahe arbeitete auch mit Johannes Kepler zusammen. Er wurde mit großem Pomp in der Theynskirche
beigesetzt. Wissen Sie, dass er als Erster die geographische Breite Prags berechnete? Am Ende der Straße sehen Sie den oberen Eingang zum Hirschgraben (Jelení příkop). Rudolf II. ließ den Burggraben in ein Wildgehege umbauen, und seit dieser Zeit heißt der Graben Hirschgraben. Im Sommer ist der Graben als Park für Besucher geöffnet. Der nach seinem ehemaligen Eigentümer, dem Direktor der Polytechnischen Hochschule Prags J. Lumbe, benannte Lumbe-Garten verbirgt eine Villa, in der der tschechische Präsident wohnt. Die Prager Burg ist lediglich der Amtssitz des Präsidenten.
1,824km / 3,022km 14. Der Franziskanergarten (Františkánská zahrada)
Das doppelflügelige Tor, das mit einem Relief zu Motiven aus dem Leben des Hl. Franziskus von Assisi geschmückt ist, führt Sie in den Franziskanergarten. Der Garten gehört zum Franziskanerkloster, dessen schlichtes einstöckiges Barockgebäude aus dem 17. Jahrhundert stammt. Nach 1989 zogen hier wieder Franziskanermönche ein, die auch die gotische Kirche St. Maria Schnee nutzen. Diese Kirche, die die höchste Kirche Prags ist (wobei nur das Presbyterium erbaut wurde), kann am besten vom Garten aus gesehen werden.
Der Garten überrascht durch seine Ruhe inmitten der hektischen Großstadt. Die Prager nutzen den Garten auch als Abkürzung
zwischen Wenzelsplatz und Jungmannplatz. Der Garten wurde bereits im 14. Jahrhundert angelegt. Erhalten ist noch der barocke Gartenpavillon mit seinem quadratischen Grundriss. In den 90. Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Garten neu gestaltet. Beim Pavillon wurde ein Kräutergarten als Remineszenz an ähnliche Klostergärten angelegt. Besonders schön nehmen sich die zahlreichen Kletterrosen aus. Zusätzlich zu den Pflanzen zieren auch neue Plastiken den Park, u.a. der beim Kinderspielplatz errichtete Springbrunnen mit der "Davídek" genannten Statue. Vom Garten aus ist auch das Hotel Juliš aus dem Jahr 1931 zu sehen.
2,026km / 3,022km 15. Das Hradschin-Rathaus
Das Rathaus ist ein Renaissancegebäude aus dem Jahr 1598. Die Hauptfassade ist mit Sgraffiti verziert und weist noch Reste des kaiserlichen Wappens und des Hradschin-Wappens sowie einer allegorischen Darstellung der Gerechtigkeit auf. Es gehört zu den wenigen Rathausgebäuden, die nicht auf einem Platz stehen. Nach Abschaffung der Selbstverwaltung der Prager Städte im Jahr 1784 verlor das Hradschin-Rathaus seine Funktion und ist heute ein Wohnhaus. Am Bossenwerk des Eingangsportals ist das Wappen der Stadt Hradschin zu sehen, das H auf dem Tor steht für "Hradčany" (Hradschin). Der schmale Metallstreifen erinnert an das
amtliche Maß, die sog. böhmische Elle (57,27 cm). Käufer konnten damit die Länge von Tuch und anderen Meterwaren prüfen. Weiter unten sehen Sie die Rathaustreppe – eine Abkürzung zur Kleinseite. Das ehemalige Palais Martinitz dient heute als Kaserne der Burgwache. Von hier aus marschieren die Wachsoldaten zur Wachablösung auf der Burg; die Wachablösung um 12 Uhr ist die einzieg, die von Musik begleitet wird. Der Kandelaber der öffentlichen Beleuchtung aus dem 19. Jahrhundert ist in Form eines großen achtarmigen Leuchters gestaltet. Das Renaissancepalais Hrzán wird für internationale politische Verhandlungen genutzt.
2,082km / 3,022km 16. Der Hradschin-Platz
Sie befinden sich auf dem größten Platz dieses gleichnamigen Stadtviertels. Der Name "Hradčanské náměstí" steht für die sog. "hradčany", also die zur Burg (hrad) zugehörigen Untertanen. Ein Brand schuf im Jahr 1541 Raum für feudale weltliche und kirchliche Palaisbauten, die als würdige Gegenstücke zur Burg gedacht waren. Das Toskana-Palais im Stile des römischen Barock wurde von J.B. Mathey geplant. Das Fassade wird von Wappen der toskanischen Herzöge verziert, die Attika von einer Allegorie der freien Künste und die Gebäudeecke von einer Statue des hl. Michael, dem Patron des Bauherrn. Das Gebäude wird heute vom Außenministerium
genutzt. Das Kloster der unbeschuhten Karmelitinnen wurde an der St.-Benedikt-Kirche gegründet. Besichtigen Sie das herrliche Renaissance-Palais Martinitz, das mit wunderschönen Figuralsgraffiti mit Motiven aus dem Alten Testament verziert ist. Zu den bekannteren Eigentümern gehörte Jaroslav Bořita z Martinic, einer der Statthalter, die am 23. Mai 1618 aus den Fenstern der Prager Burg geworfen wurden (Beginn des Dreißigjährigen Krieges). Das Palais ist für Besucher geöffnet. Die Kanoniker-Häuser sind mit Motiven des hl. Johannes von Nepomuk verziert; das Haus Nr. 7 war der Wohnsitz von Mozart in dem bekannten Forman-Film Amadeus.
2,329km / 3,022km 17. Die Stadtviertel Hradčany und Nový Svět
Jeder will die Prager Burg, den sog. Hradschin (Hradčany) sehen. Es ist Schade, dass das Interesse für die gleichnamige Stadt Hradčany, die auf dem Weg vom heutigen Pohořelec zur Burg liegt, nicht ebenso stark ist. Der Hradschin ist die dritte Prager Stadt, die nach der Altstadt und der Kleinseite um 1320 gegründet wurde. Auf diesem Weg begegnen Sie bekannten Denkmälern, wie z.B. dem Kloster Strahov, dessen Aussichtsterrasse einen wunderschönen Blick auf das Panorama Prags bietet. Der Pilgerort Loreta begüßt Sie mit einem Glockenspiel. Sie sehen
ehrfurchterweckende prächtige Barockpalais. Das Viertel Nový svět überrascht Sie mit seinen malerischen kleinen Häuschen, die Sie gewiss in einer Hauptstadt nicht erwarten würden. Auf einem ungewöhnlichen Wege gelangen wir bis zur Prager Burg. Auf dem Spaziergang sehen Sie Orte von unterschiedlichem Charakter, die jedoch alle Geschichte atmen. Das gesamte Gebiet ist weitgehend frei von modernen urbanistischen Eingriffen und blieb deshalb mit seiner altehrwürdigen Ruhe und seinem Zauber erhalten. Wir laden Sie ein zu einem angenehmen Spaziergang.
2,529km / 3,022km 18. Der I. Burghof
Der I. Burghof entstand erst im 18. Jahrhundert zur Zeit Kaiserin Maria Theresias durch Zuschütten des Burggrabens. Die Westseite der Burg erhielt dadurch die Gestalt eines Ehrenhofes. Hier finden wichtige Staatsempfänge statt sowie die mittägliche feierliche Wachablösung der Burgwache. Die Gebäude sind im Stil des italienisch-wienerischen Klassizismus erbaut; die Attikas sind mit Statuen und militärischen Trophäen I.F. Platzers verziert. Auf dem I. und II. Burghof befinden sich die staatlichen Repräsentationssäle, die 2x im Jahr für Besucher geöffnet sind. Die Fahnenmasten der tschechischen Fahnen sind 25 Meter hoch. Wenn eine offizielle Delegation die Burg besucht,
hängt hier die entsprechende Landesfahne. Wenn der Staatspräsident in Tschechien weilt, so können Sie auf dem Dach in der Ecke seine Standarte sehen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er tatsächlich auf der Burg anwesend ist. Wenn er außer Landes ist, beispielsweise auf einem Staatsbesuch im Ausland, so wird die Standarte eingezogen. Auf der Standarte befinden sich u.a. das Wappen der Tschechischen Republik und der Schriftzug Pravda vítězí (Die Wahrheit siegt). Das nach dem Kaiser Matthias benannte Tor wird im Allgemeinen als erster Barockbau Prags bezeichnet und stammt aus dem Jahr 1614. Im Matthiastor befindet sich eine Prachttreppe in die Repräsentationsräume.
2,974km / 3,022km 19. Der II. Burghof
Der Eingangsbereich zum Präsidialbüro wurde im Jahr 1996 auf Initiative Václav Havels vom Architekten B. Šípek gestaltet. Die Tür ist mit einem Baldachin aus Bronze und einem vergoldeten Leopardenweibchen als Gegenstück zum böhmischen Löwen verziert. Im Innenraum der Heilig-Kreuz-Kapelle aus dem 18. Jahrhundert befinden sich die Statuen der Heiligen Petrus und Paulus. Die Kapelle dient heute als Verkaufsstelle für Eintrittkarten und als Informationsbüro; durch eine Glastür kann man einen Blick ins Hauptschiff werfen. Der frühbarocke Leopoldbrunnen (benannt nach dem Kaiser, unter dessen
Herrschaft er erbaut wurde) aus dem Jahr 1686 ist aus Sandstein gehauen. Nach dem Autor der Plastiken, J. Kohl, wird der Brunnen manchmal auch Kohl-Brunnen oder auch Löwenbrunnen genannt. Das untere Becken wird von den Gestalten der antiken Götter Merkur, Vulkan, Neptun und Herkules getragen, das obere Becken von zwei Triton-Gestalten. Den Höhepunkt bildet eine von drei Löwen getragene Kugel. Das Gitter schützt einen 14 m tiefen Brunnen aus dem 16. Jahrhundert. Wasser aus diesem Brunnen wurde noch im Jahr 1905 in der Burg genutzt. Auf diesen ruhigen Burghof kehren wir noch zurück.