Tycho de Brahe
Einer der bedeutendsten Astronomen des Mittelalters, der gegen Ende seines Lebens auch am Hofe Rudolfs II. wirkte.
Er stammte aus einem alten Adelsgeschlecht, studierte Rethorik und Philosophie in Kopenhagen und widmete sich danach dem Recht. Dank einer umfangreichen Erbschaft im Jahr 1565 konnte er sich fortan seinen Steckenpferden (Alchimie und insbesondere Astronomie) widmen und ein eigenes Observatorium erlangen. Bald gewann er die Aufmerksamkeit des dänischen Königs Friedrichs II., der ihm ein Inselobservatorium erbauen ließ. Im Jahr 1597 kam es jedoch zu einem Streit mit dem neuen dänischen König Christian, und auf Einladung
Rudolfs II. siedelt Tycho de Brahe nach Prag über, wo er zum kaiserlichen Astrologen ernannt wurde. der Kaiser ließ ihm eine neues Observatorium in Benátky nad Jizerou erbauen, wo ihm in den letzten Monaten Johannes Kepler als Assistent diente.
Wenige Monate nach seiner Übersiedlung starb Tycho de Brahe, wahrscheinlich an Nierenversagen. Aufgrund einer neuen Theorie des dänischen Historikers Christensen, der den Verdacht aussprach, Tycho de Brahe sei von seinen Verwandten auf Anweisung König Christians ermordet worden, wurde die Tschechische Republik im Jahr 2009 um Exhumierung seiner sterblichen Überreste gebeten.