Otto Wichterle
Tschechischer Chemiker und Erfinder, der insbesondere für seine Erfindung der Kontaktlinse bekannt ist.
Wichterle begann im Jahr 1936 sein Studium an der chemischen und technologischen Fakultät der Tschechischen technischen Universität. Im Jahr 1939 wurden die Universitäten von den Nazis aufgelöst, Wichterle gelang es jedoch, im Forschungsinstitut der Bata-Werke unterzukommen und so seine Erforschung der Kunststoffe fortzusetzen. Er entwickelte die erste tschechoslowakische Synthetikfaser, die er Silon nannte. Im Jahr 1942 wurde er von der Gestapo verhaftet, dank seines Briefverkehrs mit dem deutschen Chemiker Langenbeck wurde er jedoch nach wenigen Monaten freigelassen.
Nach dem II. Weltkrieg
kehrte er an die Universität zurück und setzte seine Forschungsarbeit insbesondere im Bereich der organischen Chemie fort. Vom kommunistischen Regime wurde er jedoch verfolgt. Im Jahr 1958 wurde er seines Amtes als Dekan der chemischen Fakultät enthoben, und so erblickte seine berühmteste Erfindung, die Kontaktlinse, bei ihm zu Hause das Licht der Welt, wobei er für die Konstruktion den Kinderbaukasten Merkur verwendete. Mit dieser Erfindung leitete er eine neue Epoche der Linsenfertigung ein. Im Jahr 1970 wurde er erneut aus dem Institut entlassen und sein Patent wurde ohne sein Wissen in die USA verkauft. Voll rehabilitiert wurde er erst nach der Samtenen Revolution im Jahr 1990.