Jan Mukařovský
Bedeutender Literaturtheoretiker und Essayist, Mitbegründer des berühmten Prager Linguistenkreises.
Er studierte Linguisitk an der Karlsuniversität und war danach in verschiedenen pädagogischen Anstellungen tätig, überwiegend an Gymnasien in Pilsen und Prag. Im Jahr 1926 war er Mitbegründer des Prager Linguistenkreises, in dem bedeutende tschechische und ausländische Linguisten (wie Roman Jacobson) wirkten und unternahm den Versuch einer umfassenden Überarbeitung der modernen Linguistik.
In der
Vorkriegszeit sowie während des Krieges war er ein progressiver Anhänger der Avantgarde und des Surrealismus. Nach dem II. Weltkrieg engagierte er sich jedoch zugunsten der kommunistischen Partei KSČ, womit er dem Strukturalismus de facto "abschwor". Im Jahr 1948 wurde er auf dieser offiziellen Linie Rektor der Karlsuniversität und behielt diese Position bis zum Jahr 1953. Dieser Umstand wirft ein etwas ungünstiges Licht auf die ansonsten außerordentlich interessante Person dieses Linguisten.