19. - 20. století
Alois Musil
Katholischer Geistlicher und führender Orientalist
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Alois Musil war ein Orientalist von Weltrang, Schriftsteller und Völkerkundler. Er unternahm mehrere Reisen in den Nahen Osten und lebte dort lange Jahre.
Er stammte aus einer Bauernfamilie, studierte in Olomouc Theologie und wurde 1891 zum Priester geweiht. In seinem Interesse an der Theologie begann er auch, sich für die Traditionen der arabischen Welt zu interessieren. In den folgenden Jahren studierte er in Jerusalem und in Beirut und unternahm mehrere Reisen. Im Jahr 1898 entdeckte er in Jordanien den Palastkomplex Qusair ´Amra und gewann mit dieser einzigartigen Leistung Weltruhm.
Später wurde er in Olomouc und in Wien zum Professor ernannt. Er lebte gleichfalls lange in Nordarabien bei einem Beduinenstamm, dessen Mitglied er
unter dem Namen Musa ar Rueili wurde. Während des 1. Weltkrieges wirkte er als Geheimdiplomat in den Diensten Österreich-Ungarns und versuchte, die Araber zur Unterstützung der Türken gegen die Briten zu gewinnen. Nach der Thronbesteigung Karls I. wuchs sein Einfluss noch.
Nach Gründung der Tschechoslowakei siedelte er nach Prag über und lehrte hier an der Karlsuniversität. Er war ein Freund von Präsident Masaryk, der ihm finanzielle Unterstützung durch den amerikanischen Reisenden Charles Cran vermittelte, die es ihm ermöglichte, mehrere seiner Werke auf Englisch zu veröffnetlichen. Dies förderte sein internationales Ansehen. Musil gehört zu den bedeutendsten Orientalisten der Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts.
