Gründung Prags
Prag war schon immer ein wichtiger Siedlungsort, dessen Bedeutung im Laufe der Zeit wuchs.
Der Legende nach wurde die Gründung der Stadt von der Fürstin Libuše prophezeit. Seit dem 6. Jahrhundert begannen Slawen, den Prager Talkessel auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Veleslavín zu besiedeln. Unter der Herrschaft Bořivojs wurde der Fürstensitz im 9. Jahrhundert von der Burg Levý Hradec ins neue Prag verlegt. Da Bořivoj zum Christentum konvertiert war, wurde auf der Burg bereits im Jahr 885 die
Marienkirche erbaut. Unter der Herrschaft Spytihněvs entstand der Verteidigungswall und später der Fürstenpalast. Im Jahr 926 wurde die Rotunde des hl. Veit erbaut, und allmählich entstand auf dem Gebiet der Kleinseite auch eine Siedlung von Kaufleuten. In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurde die Burg Vyšehrad gegründet. Die Fürstenburg war ein wahrer Magnet für Handwerker und Kaufleute. Prag wuchs nach und nach zu einer mächtigen mittelalterlichen Stadt, dem Sitz des Fürstengeschlechts.