Die Selbstverbrennung Jan Palachs
Am 19. Januar 1969 verbrannte sich auf dem Wenzelsplatz der Philosophiestudent Jan Palach, um so auf drastische Weise seinen Protest gegen die Besatzung der Tschechoslowakei durch die Armeen des Warschauer Paktes auszudrücken.
Sein Begräbnis am 25.1. wurde zu einem Manifest des Widerstandes des Volkes gegen die Besatzer. Die kommunistische Führung war zwar sehr verunsichert, ließ das Begräbnis jedoch stillschweigend gewähren. Es folgten weitere Selbstmorde aus Protest. Bereits vor Palach hatte sich am 8.9. 1968 der polnische Beamte Ryszard Siwiec selbst verbrannt
und war damit die erste lebende Fackel des Sowjetblocks. Nach Palachs Tod folgten weitere Selbstmorde (Jan Zajíc, Josef Hlavatý, Evžen Plocek und Sandor Bauer), von den offiziellen Stellen wurden jedoch alle Informationen darüber unterdrückt.
Palachs Tod erschütterte die Öffentlichkeit und wurde zu einem Symbol des Widerstands gegen das totalitäre Regime, das jedoch mit Härte und Repressionen vorging, so dass Palachs Opfer an der realen Situation nur wenig änderte. Trotzdem war Palachs Tod keineswegs umsonst, sondern bestätigte das Volk in seinem Widerstand.