Dieses Ereignis ist der Auftakt zu dem großen europaweiten Religionskonflikt, der als "Dreißigjähriger Krieg" in die Geschichte einging.
Im Jahr 1617 wurde, trotz des großen jedoch fruchtlosen Widerstands eines Teils der böhmischen Aristokratie, Ferdinand von der Steiermark zum Erben des böhmischen Königreichs ernannt. Damit wuchs auch das Selbstbewusstsein der katholischen Kirche, die die Einstellung mehrerer Bauvorhaben protestantischer Kirchen auf dem Gebiet der Krone anordnete. Für den protestantischen Adel war es absolut unzulässig, dass die Kirche Anordnungen auf königlichem Boden erteilen sollte. Die Kirche beharrte jedoch auf ihrem Anspruch.
Der Streit mündete schließlich in einer Radikalisierung der Protestanten, die im Vorgehen der Kirche eine Verletzung der Majestätsbriefe Rudolfs II. sahen und das Altstädter Rathaus stürmten; dort befanden sie die Statthalter Vilém von Slavata und Bořitu von Martinitz für schuldig und verurteilten sie an Ort und Stelle zum Tode. Beide Statthalter wurden zusammen mit ihrem Schreiber Fabricio aus dem Rathausfenster geworfen, überlebten jedoch den Sturz aus sechzehn Metern Höhe aufgrund des unebenen Bodens und des auf dem Boden umherliegenden Drecks. Schließlich fanden sie Asyl bei der Gräfin Polyxena von Lobkowitz, die sich schützend vor sie stellte.