Der erste Prager Fenstersturz war die Reaktion auf die Verhaftung mehrerer radikaler Hussiten, die die Darreichung des Abendmahls in Gestalt von Brot und Wein gepredigt hatten, durch die Prager Ratsherren. In den frühen Morgenstunden des 30.7.1419 predigte der radikale Hussitenpriester Jan Želivský in der Kirche St. Maria Schnee, und es gelang ihm, seine Zuhörer so weit aufzuhetzen, dass der bewaffnete und empörte Mob sich auf den Weg zum Neustädter Rathaus machte. Dort angelangt,
forderte Jan Želivský die Freigabe der Hussitenbrüder, und als die Ratsherren dies ablehnten (angeblich wurde ein Stein auf Želivský geworfen), überrannte die Meute ohne zu Zögern die Wachtposten und stürmte das Rathaus. Der Angriff wurde angeblich von Jan Žižka geführt, dem späteren Hussitenhauptmann. Die Ratsherren wurden aus dem Fenster gestürzt und auf der Straße von der erzürnten Menge erschlagen.
Dieses Eregnis gilt als Auftakt zur langen Periode der Hussitenkriege.
