Der Dreißigjährige Krieg und die Hinrichtung der 27 böhmischen Herren und Ritter
Beispielloses Vorgehen Kaiser Ferdinands II. gegen die Opposition der Stände.
Die Hinrichtung der 27 böhmischen "Herren" auf dem Altstädter Ring beendete symbolisch den Aufstand der böhmischen Stände und die sog. böhmische Phase des Dreißigjährigen Krieges, die mit dem Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618 begann und mit der Niederlage der Stände in der Schlacht auf dem Weißen Berg am 8. November 1620 endete.
Alle Hinrichtungen wurden von dem städtischen Henker Mydlář ausgeführt,
der dafür vier Schwerter verwendete; die Hinrichtungen dauerten von fünf Uhr bis halb zehn morgens. Durch das Schwert wurden 10 Adelige und die beiden wichtigsten Bürger hingerichtet. Die übrigen Bürger starben durch den Strang, mit Ausnahme von Doktor Jesenius, dem noch vor der Hinrichtung die Zunge herausgerissen wurde. Kaiser Ferdinands Rache war wahrlich konsequent: Die Köpfe der wichtigsten Hingerichteten ließ er auf dem Altstädter Brückenturm ausstellen.