16. - 18. století
Reformation und Gegenreformation
Religiöse Bewegung gegen die katholische Kirche im 16. Jhdt. und anschließender gewaltsamer Versuch der Rückwirkung im 17. Jhdt.
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Die Reformation war ein Versuch der Erneuerung der Kirche und der internen Kritik an ihr, die auf die Reformatoren des 14. und 15. Jahrhunderts zurückging. Die Gegenreformation erfolgte als Reaktion auf die Verbreitung der Reformation im ganzen Land und versuchte, mit Unterstützung mehrerer Herrschergeschlechter und der Kirche, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
Die Kritik an der kirchlichen Praxis und das Problem des Ablasshandels führten Anfang des 16. Jahrhunderts zur Entstehung der (neuen Welle der) Reformationsbewegung. Vater der deutschen Reformation war Martin Luther, in der Schweiz waren dies Zwingli und Calvin. In der Mitte der 50. Jahre des 16. Jahrhunderts fanden zahlreiche Kämpfe für die Gleichberechtigung von protestantischer und römisch-katholischer Kirche statt, wenngleich den beiden Kirchen ein sehr problematisches Zusammenleben bevorstand.
In den Böhmischen Ländern nahm die Reformation eine sehr spezifische Gestalt an, die durch die alte Reformationstradition gegeben war, die noch auf die Hussiten und auf Johannes Hus und damit auf die Anfänge des
15. Jahrhunderts zurückgingen. Die Hussitenbewegung schuf einen spezifischen Nährboden für den Reformationsprozess, und die Böhmischen Länder wurden für lange Zeit ein "Königreich mit zwei Völkern" - Katholiken und Utraquisten. Als besonders wichtige Momente gelten die Böhmische Konfession von 1575 und die Majestätsbriefe Rudolfs II. von 1609, die eine Reihe von Änderungen in das Religionsleben der Böhmischen Länder brachten. Letztlich führten alle diese spezifischen Merkmale jedoch zu einer Verschärfung der Situation und zur Eskalation im Ständeaufstand von 1618, mit dem de facto der Dreißigjährige Krieg eröffnet wurde.
Die Gegenreformation ist die Reaktion der römisch-katholischen Kirche auf die erstarkenden Reformationsbestrebungen und damit die Bemühung um eine Rückkehr zum ursprünglichen Zustand vor der Reformation. Ihren Höhepunkt fand die Gegenreformation im 17. Jahrhundert, sie klang jedoch auch im 18. Jahrhundert noch nach. Der bekannteste, mit der Gegenreformation verbundene Orden sind die Jesuiten, die sich dadurch auch ein einen sehr unrühmlichen Ruf einbrachten.
