Luděk Marold
Luděk Marold hatte eine außerordentliche Beobachtungsgabe, die er in vielen seiner Bilder zur Geltung brachte, beispielsweise im Ölgemälde "Auf dem Eiermarkt". Im Jahr 1889 ging er nach Paris. Durch Illustrationen fremdsprachlicher und tschechischer Literatur (Erbens Wassermann) fand er hier rasch Anschluss. Im Jahr 1892 erhielt er auf einer Ausstellung in München die Goldmedaille und gewann so internationale Anerkennung. Aber auch in Paris vergaß Marold das Malen nicht; hier schuf er Momentaufnahmen, die vom Milieu der französischen Stadt inspiriert
waren. Durch seinen Paris-Aufenthalt kam er dem Jugendstil näher, ohne in seinem Werk dem Risiko der bloßen Beschreibung zu verfallen. Im Jahr 1898 weilte er wieder in Prag, wo er auf der Architektur- und Ingenieursmesse mit seinem großformatiges Panoramabild der Schlacht bei Lipan überraschte. Das Bild ist im Marold-Pavillon zu sehen, das sich auf dem Prager Ausstellungsgelände in Nähe des Parks Stromovka befindet. Es handelt sich um eine 11 Meter hohe und 95 Meter breite epische Darstellung der mörderischen Bruderschlacht zwischen den Hussiten.