Karel Škréta
Die künstlerischen Anfänge Karel Škrétas waren untrennbar mit der außerordentlichen Atmosphäre verbunden, die unter der Regentschaft des Kaisers und Kunstliebhabers Rudolf II. in Prag herrschte. Nach den religiösen Wirren, die mit der Niederlage der Protestanten auf dem Weißen Berg endeten, sah sich Škréta im Jahr 1627 gezwungen, ebenso wie die meisten Protestanten aus Böhmen auszuwandern. Über Deutschland gelangte er nach Italien, wo er die wichtigsten Zentren der bildenden Kunst besuchte: Venedig, Florenz und Rom. Während seines
Italienaufenthaltes konvertierte er zum katholischen Glauben, was ihm im Jahr 1638 die Rückkehr nach Prag ermöglichte. Sein außerordentlich kompliziertes Werk oszilliert zwischen der dramatischen Dynamik des Barock mit ausgeprägtem Kolorismus und dem barocken Klassizismus. Einen großen Einfluss hatte auf ihn der Tenebrismus von Caravaggio, dessen Bilder er in Rom kennenlernte. Škrétas Gemälde sind nicht nur Bestandteil der ständigen Ausstellung der Prager Nationalgalerie, sie sind gleichfalls in vielen Kirchen Prags zu finden.