Das Haus Na Klárově Nr. 135 war einst Zeuge eines schrecklichen Ereignisses. Im Jahr 1815 befand sich hier die Schänke des nicht gerade wohlhabenden jungen Wirtes Josef Hoffmann. Eines Herbstabends fiel den Nachbarn auf, dass es in der Schänke verdächtig still war. Die rasch herbeigerufenen Wachleute stießen die Tür zur Schänke auf, und es eröffnete sich ihnen ein schauerlicher Anblick. Der ganze Alkoven war übersät mit Gegenständen und dazwischen lagen die Leichname des brutal ermordeten jungen Wirtes, seiner Frau und der neunmonatigen Tochter, deren Schädel gebrochen war. Die sofort eingeleiteten Ermittlungen führten zu einem Verdächtigen, an dem man auch das Blut der Opfer sowie die Mordwaffe fand.
Der Verdächtige hieß Jan Masson und stammte angeblich aus Sizilien. Schließlich stellte man aber fest, dass er aus der Gegend von Žatec stammte, bereits eine bunte kriminelle Laufbahn hinter sich hatte und sogar ein Deserteur war. Auch die traurige Geschichte der Schankleute und ihrer Tochter wurde nach
und nach aufgeklärt. Der mittellose Masson hatte in Hoffmanns Wirtschaft getrunken und dafür seine Habseligkeiten als Pfand gegeben. Danach forderte er den Wirt jedoch auf, ihm die Sachen ohne Bezahlung zurückzugeben. Hoffmann lehnte ab, woraufhin Masson aufstand und den Wirt skrupellos erschlug, um danach auch den Rest der Familie brutal zu ermorden. Danach suchte er im Haus nach Wertgegenständen, jedoch ohne Erfolg, weil der Wirt weder zu den oberen Zehntausend gehörte, noch nennenswerte Besitztümer hatte.
Im Prozess zeigte sich Masson kaltblütig und ohne Reue, seine Antworten waren meist einsilbig. Er wurde zum Tod durch den Strang verurteilt. Er versuchte dann noch, aus der Todeszelle zu fliehen und verprügelte dabei während der Essensausgabe einen Gefängniswärter, wurde jedoch überwältigt und bis zu seiner Hinrichtung in Ketten gehalten. Am 26. Juni wurde er dann vor dem Neustädter Rathaus unter den Augen der Öffentlichkeit erhängt. So endete die traurige Geschichte des Hauses U Černého Jelínka.