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13. století

Das Ende des Zawisch von Falkenstein (Teil 1)

Die Legende von der Hinrichtung des mächtigsten Witigonen unter der Burg Hluboká
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Ein Stoff, der die Vorlage für zahlreiche Romane, Chroniken und historische Forschungen bot - die Beziehung zwischen Zawisch und der böhmischen Königin Kunigunde sowie Zawischs Hinrichtung. Zawisch lag im Streit mit seinem König und früheren Vorbild, Ottokar II. Přemysl. Seine Rebellion trieb ihn bis ins Lager der Habsburger. Nach dem Tod Přemysls auf dem Marchfeld begann Zawisch, sich allmählich wieder von den Habsburgern zu lösen (die ihm nie wirklich ans Herz gewachsen waren und denen er sich nur aus Notwendigkeit und zum eigenen Überleben angenähert hatte). Im Jahr 1281 begegnete er zum ersten Mal der Königin-Witwe Kunigunde und griff in die verworrene Lage im Lande ein, das von marodierenden Truppen unter der Herrschaft des Brandenburger Markgrafen Otto zu leiden hatte. Bald gewann er das Vertrauen der Königin und wurde zu einer Art Vormund des kleinen Wenzels II., dem Sohn des Přemysl und noch unmündigen König. Dies brachte ihm zahlreiche Feinde aus dem böhmischen Adel, der den Witigonen zu Recht fürchtete, was sich durch die Gerüchte über sein Verhältnis mit der Königin-Witwe Kunigunde noch verstärkte. Einer seiner Erzfeinde war der Prager Bischof Tobias von Bechin, sowie auch Nikolaus von Troppau, unehelicher Sohn von Přemysl.
Der junge Wenzel jedoch bewunderte den charismatischen Zawisch, der auch ein ausgezeichneter Ritter war. Zawischs Gegner wurden freilich immer stärker, und als er 1285 Kunigunde ehelichte, war das für sie der Gipfel. Kunigunde starb noch im selben Jahr und

der junge Wenzel heiratete die Tochter des römischen Königs, Guta von Habsburg. Beide Ereignisse erwiesen sich als erste Risse in der Einstellung Wenzels zu seinem mächtigen Stiefvater und zugleich steigerten sich die Tuscheleien am Königshofe. Guta war gegen Zawisch sehr voreingenommen, da sie den Einfluss und das Charisma des mächtigen Witigonen fürchtete. Wenzels Beziehung zu Zawisch wandelte sich allmählich von Bewunderung zu vorsichtiger Abschätzung aller Schritte Zawischs (aufgrund von Wenzels langjähriger Internierung, in der er nicht Herr seines Schicksals war, hatte er wohl eine logische Veranlagung hierzu) und zu einer gewissen Befürchtung hinsichtlich der großen Pläne Zawischs.
Wenzel und Zawisch waren wie Tag und Nacht. Beide waren sehr klug, darin waren sie einander ähnlich, aber damit endete auch schon ihre Gemeinsamkeit. Zawisch war ein Herzensbrecher, einer der besten Turnierritter und ein großer Kriegsherr. Er war ein mutiger Mann der Tat mit kühnen Plänen und dem Herz eines Abenteuerers. Wenzel war ein zarter, scheuer Jüngling und wuchs zu einem vorsichtigen und misstrauischen Mann heran. Er litt unter verschiedenen Phobien - so hatte er Todesangst vor Katzen und Gewittern und war gewiss kein Mann, der Andere durch sein persönliches Vorbild mit sich riss. Zawisch bewunderte er vielleicht gerade deshalb, weil dieser Eigenschaften besaß, die ihm nicht gegeben waren; außerdem liebten beide die gleiche Frau (Kunigunde - die Gattin des einen und die Mutter des anderen).

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