Der jüngste Sohn Boleslavs II. war ein starker und dynamischer böhmischer Fürst, der den Ruf Böhmens stärkte.
In seinem Charakter entsprach Oldřich dem Standard der ehrgeizigen Přemysliden. Zunächst musste er zusammen mit seinem älteren Bruder Jaromír und seiner Mutter fliehen, da der älteste Bruder Boleslav ihm nach dem Leben trachtete.
Nach der Vertreibung Boleslavs III. und seiner polnischen Verbündeten wurde Jaromír Fürst, und Oldřich kehrte mit ihm zusammen nach Böhmen zurück. Oldřich war immer unzufriedener mit seiner Position. Diese Frustration führte schließlich im Jahr 1012 dazu, dass er den Bruder absetzte und dessen Fürstenthron einnahm. Um seine Macht abzusichern, liquidierte er im Jahr 1014 die Anhänger Jaromírs in der sog. zweiten Ausrottung der Vršovci. Danach wendete sich dieser ehrgeizige Fürst der Außenpolitik zu und widmete sich den Konflikten mit dem damals mächtigen
Polen. Oldřich gelang es im Jahr 1017, den Angriff der vom polnischen König Boleslav dem Tapferen persönlich angeführten Truppen abzuwehren.
Nach dem Tod Boleslavs im Jahr 1025 wurde die Macht Polens schwächer, was Oldřich zur Eroberung Mährens nutzte, das er dann seinem Sohn anvertraute.
Oldřich war ein Unterstützer des Heiligen Römischen Reiches, nichtsdestoweniger traf er in den 30. Jahren zahlreiche eigenständige Entscheidungen; überdies bot er dem abgesetzten polnischen König Mieszko II. Asyl. Der Kaiser setzte Oldřich daraufhin ab und verbannte ihn ins Exil. Die Herrschaft übernahm nun wieder Jaromír, aber Oldřich wurde bald begnadigt. Er setzte seinen Bruder wieder ab und ließ ihn blenden, während sein eigener Sohn vor ihm ins Exil flüchten musste. Oldřich konnte sich jedoch nicht mehr lange seiner Macht erfreuen. Er starb bei einem Festmahl im Herbst des Jahres 1034.