Josef Dobrovský
Rationalist der sog. ersten Generation der nationalen Wiedergeburt. Dobrovský war ein ehrlicher Intellektueller, des es ablehnte, den nationalen Gedanken durch gefälschte Belege zu unterstützen.
Er stammte aus einfachen Verhältnissen, sein Vater war Soldat. Im Jahr 1769 beginnt er sein Philosophiestudium in Prag. Im Jahr 1772 bereitet er sich als Novize des Jesuitenordens auf eine Mission nach Indien vor, die jedoch wegen der Auflösung des gesamten Jesuitenordens nicht stattfindet. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Privatlehrer beim Grafen Nostitz.
Nach kurzem Wirken als Rektor in Olomouc kehrt er nach Prag zurück und ist dort, unterstützt von Mäzenen, als Privatforscher tätig. Am Ende der 90. Jahre des 18. Jahrhunderts stieg sein Einfluss in der jungen Generation der Aufklärer. Zu seinen Schülern gehört auch František Palacký. Gegen Ende seines Lebens gerät Dobrovský in einen Streit mit der Gruppe um Josef Jungmann hinsichtlich der Echtheit der Grünberger Handschriften. Als er diese öffentlich als Fälschung entlarvte, kam es zum Eklat.
Dobrovský stirbt zehn Jahre später in Brünn.