Prague Minos Guide

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15. století

Georg von Podiebrad

Hussitenkönig
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Einziger böhmischer Herrscher, der nicht aus einer Herrscherdynastie stammte, sondern aus dem heimischen Adel. Bekannt für sein kluges Vorgehen und für die Idee eines einheitlichen Europa, mit der er seiner Zeit voraus war und für die er große Abordnungen aufstellte.
Er erlebte einen raschen Aufstieg im Hussitenflügel und stand bald an dessen Spitze. Im Jahr 1448 eroberte er Prag und 1452 Tábor und liquidierte damit den radikalen Flügel der Hussiten als politische Macht. Er vereinbarte mit Ladislaus Postumus seine Anerkennung und wurde, da Ladislaus noch minderjährig war, dessen höchster Landesverwalter. Im Jahr 1457 starb König Ladislaus an Leukämie und die Frage nach seiner Nachfolge stand offen. Schließlich wurde überraschend Georg von Podiebrad zum König gewählt. Der Grund für seine Wahl war die Tatsache, dass seine Person ein relativ friedliches Zusammenleben zwischen Kalixtinern und Katholiken versprach, sowie auch die Einhaltung des Baseler Kompaktats (Abkommen, das die Darreichung des Abendmahls in Gestalt von Brot und Wein ermöglichte).
Georg von Podiebrad war sowohl zu Hause, als auch im Ausland ein ausgezeichneter Diplomat. In Böhmen gelang es ihm, das zerbrechliche Gleichgewicht zwischen der kalixtinischen Mehrheit und der katholischen Minderheit aufrechtzuerhalten und gleichzeitig scharf und ohne allzu große Folgen gegen die entstehende Brüderunität vorzugehen. Auf internationalem Felde versuchte er geschickt, die Anfeindungen der übrigen Herrscher abzufedern, die ihn als Eindringling und Usurpator sahen, gleichzeitig sah er den unausweichlichen Streit mit dem Papst voraus.
Durch

kunstvolle Diplomatie gewann er Friedrich III. und für eine Zeit lang auch den ungarischen König Matthias Corvinus für sich. Später entzweiten sich die beiden jedoch, teils wegen der Ungarnfrage und teilweise wegen Matthias Corvinus´ Ehrgeiz. Der Druck der Kurie steigerte sich, und Georg von Podiebrad weigerte sich, voll gegen die kalixtinische Mehrheit einzuschreiten. Dabei beließ er es nicht nur bei passivem Widerstand, sondern wurde aktiv.
Er sandte Abordnungen zu den wichtigsten europäischen Höfen mit Plänen für einen umfassenden Vertrag über Frieden und Zusammenarbeit zwischen allen christlichen Herrschern. Dies war ein revolutionärer Gedanke, dem neben einer radikalen Änderung der politischen Landkarte auch die Idee einer gemeinsamen Verteidigung gegen die Türken zugrundelag. Der Papst hatte in diesem Abkommen jedoch eine eher unbedeutende Position, so dass sich die Kurie offen und im Verborgenen gegen dieses Vorhaben stellte. Nach zahlreichen Wendungen scheiterte der kühne Gedanke und musste weitere fünf Jahrhunderte warten, um in seiner heutigen Gestalt realisiert zu werden!
Zum Schluss geriet der König auch mit der heimatlichen Fraktion in Streit, was der Papst sofort nutzte, den Kirchenbann über ihn verhängte und zum Kreuzzug aufrief. Matthias Corvinus, der frühere Schwiegersohn des Königs, ergriff diese Gelegenheit, wurde jedoch geschlagen und erst auf sein Ehrenwort freigelassen (sein Wort brach er dann später). Georg von Podiebrad war klar, dass seine Regentschaft unhaltbar geworden war und bat den polnischen Jagellonen die Königskrone an. Bald darauf starb dieser große König.

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