19. - 20. století
Franz Joseph I.
Der am längsten herrschende österreichische Kaiser
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Franz Joseph war der am längsten herrschende österreichische Kaiser, der als junge Hoffnung des Imperiums seine Regentschaft antrat. Von der aggressiven Politik erlebte er mit Österreich die Krisen des Landes und starb schließlich am Vorabend seines Kollaps.
Franz Joseph war der Sohn einer ehrgeizigen Mutter, Sophie von Bayern, und eines schwachen Vaters, dem Erzherzog Franz Karl. Von seiner Mutter wurde er, aufgrund der mentalen Indisposition seines Onkels, des Kaisers Ferdinand, als zukünftiger Kaiser erzogen. Nach den Revolutionswirren des Jahres 1848 dankte sein Onkel ab und Franz wurde Kaiser. Schon in seiner Jugend begeisterte er sich für die Armee und begann dementsprechend auch die ersten Jahre seiner Regentschaft - mit rigidem Absolutismus. In den ersten Jahren seiner Herrschaft siegte er im Italienfeldzug, und Kanzler Schwarzenberg gelang es erfolgreich, den Folgen des Jahres 1848 zu begegnen. Nach
seinem Tod jedoch war Österreichs Politik verfolgt von Fehlgriffen und Misserfolgen. Der Krimkrieg im Jahre 1853 führte zum Bruch mit Russland, die Niederlage gegen Frankreich in Italien im Jahr 1859 schwächte das Prestige des Imperiums, und der anschließende preußisch-österreichische Krieg riss dem österreichischen Traum von der Vereinigung der deutschsprachigen Völker den Boden unter den Füßen weg. Schließlich führte die Krise im Jahr 1867 zum Österreichisch-Ungarischen Ausgleich.
Franz Joseph musste seinen rigiden Absolutismus aufgeben und den Weg eines wesentlich begrenzteren Regierungsstils einschlagen. Gegen Ende seiner langen Herrschaft wurde die Welt durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand D'Este erschüttert, dessen Tod das Startsignal für den Weltkrieg war. Inmitten der Grauen des Krieges und der ständig läutenden Totenglocken stirbt Franz Joseph im Jahr 1916.
