Ferdinand I.
Ferdinand I. war ein führender europäischer Herrscher. Er stammte aus dem spanischen Zweig der Habsburger. Sein Vater war Philipp I. und seine Mutter die berühmte spanische Infantin Johanna die Wahnsinnige. Sein Bruder war der vielleicht mächtigste europäische Regent, Karl V.
So wie es damals Brauch war, wurde Ferdinand am spanischen Hof streng katholisch erzogen. Schon bald wurde er mit Anna Jagiello, der Tochter des ungarischen Königs, verlobt, was seine weitere Laufbahn maßgeblich bestimmte. Nach dem Tod von Annas Bruder Ludwig bei der Schlacht von Moháčs im Jahr 1526 begann Ferdinand, sich um die ungarische und die böhmische Krone zu bemühen. Gleichzeitig regierte er in den österreichischen und Kärntner Besitztümern
der Habsburger.
Ferdinand manövrierte geschickt im Sumpf der komplizierten Interessen der böhmischen Stände und wurde im Jahr 1527 zum böhmischen König gekrönt. Damit wurden die Habsburger zur mächtigsten Herrscherdynastie Europas.
Ferdinand war ein Anhänger des Absolutismus und stieß damit auf den Widerstand der böhmischen Stände. Auch seine streng katholische Erziehung war in den protestantischen Böhmischen Ländern eher ein Dorn im Auge. Unter der Herrschaft Ferdinands begann gleichfalls die Rekatholisierung, durch die der protestantische Einfluss reduziert werden sollte.
Ferdinand war der erste autokratische Regent, der die Böhmischen Länder auf den Weg zum österreichischen Machtbereich brachte.