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10. století

Boleslav II.

Böhmischer Fürst, verantwortlich für die Ermordung des Geschlechts der Slavnikiden
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Boleslav II., böhmischer Fürst, der von mittelalterlichen Geschichtsschreibern als der Fromme bezeichnet wurde. Als der Fromme wurde er wegen seiner Vorliebe für die Gründung von Klostern und seine Religiosität bezeichnet, zugleich war er aber auch verantwortlich für das Massaker an dem konkurrierenden Geschlecht der Slavnikiden.
Boleslav II. wurde wahrscheinlich um 932 als ältester Sohn Boleslavs I. geboren. Als sein Vater im Jahr 972 starb (ältere Forschungen neigten zum Jahr 967), hinterließ er seinem Sohn einen mächtigen mitteleuropäischen Staat, der nicht nur das gesamte Gebiet Böhmens umfasste, sondern auch einen großen Teil Mährens, einen Teil Schlesiens, Kleinpolens und vielleicht sogar der Slowakei. Das Fundament dieses politisch mächtigen Landes war Burgverwaltung, Christentum und eine kampfbereite Armee. Die internationale Stellung Böhmens baute auf einer Art lockerem Verbund mit dem entstehenden römischen Reich und auf der Freundschaft mit Polen, zu der auch die Ehe der Schwester Boleslavs II. Doubrawka mit dem polnischen Fürsten Herzog Mieszko I. beitrug. Die von den Přemysliden durchgesetzte prokirchliche Politik wurde Anfang der 70. Jahre gestärkt durch die Gründung des ersten Klosters auf böhmischen Gebiet bei der St.-Georgs-Basilika auf der Prager Burg, dessen erste Äbtissin die zweite Schwester Boleslavs II., Mlada, war.
Im Jahr 973 wurde Böhmen durch Gründung

des Prager Bischofstums kirchlich selbständig. Erster Bischof war der Sachse Thietmar, als zweiter Bischof wurde im Jahr 982 der Slavnikide Adalbert ernannt. Boleslav II. bemühte sich, während seiner Regentschaft freundschaftliche Kontakte mit dem deutschen Reich aufrechtzuerhalten, dennoch wurde dieses Verhältnis mehrmals durch beiderseitige Aggressionen gestört. In Bezug auf Polen kam es nach dem Tod der Doubrawka zu einer Entfremdung, die schließlich zu offener Feindschaft und zum Verlust Schlesiens und Krakaus führte.
In seiner Bemühung um die Vereinigung des böhmischen Staates traf Boleslav II. auf die politischen Ambitionen der Slavnikiden (wenn auch die heutige Geschichtsschreibung diesen Umstand anzweifelt). Die Spannungen eskalierten im Jahr 995, als das Heer Boleslavs II. das Zentrum der slavnikidischen Macht, Libice nad Cidlinou, überfiel und plünderte. Ostböhmen wurde damit an Mittelböhmen angeschlossen, oder eher unter die direkte Herrschaft der Premysliden zurück eingegliedert.
Böhmen wurde unter der Herrschaft Boleslavs II. zu einem bedeutenden Zentrum der christlichen Kultur. Boleslav II. beteiligte sich an der Gründung des Prager Klosters Břevnov. In Religion, Schrifttum und Kunst wurde der Kult um den Heiligen Wenzel zum zentralen Thema. Kurz vor seinem Tod gab Boleslav II. noch die Anregung zur Gründung des Johannes dem Täufer geweihten Klosters Insula.

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