Andreas Prokop
Führender hussitischer Geistlicher, der nach Žižkas Tod zum wichtigsten Anführer der radikalen Taboriten wurde.
Die Legende behauptet, dass er, obwohl er Heerführer war, niemals selbst einen Menschen getötet hatte, da er die Gebote Gottes einhielt. Als einer der wenigen Hussitenpriester rasierte er sich und bekam so im Taboritenheer seinen Beinamen der Kahle.
Er kam aus einer bürgerlichen Familie und hatte den Vorteil, dass sich in seiner Kindheit und Jugend ein sehr reicher Onkel um ihn kümmerte, der ihm eine entsprechende Bildung zukommen ließ und ihm auf seinen Handelsreisen die weite Welt eröffnete. Andreas
Prokop stand bereits am Anfang seiner geistlichen Laufbahn, die hussitische Revolution machte ihn jedoch zu einem der führenden Vertreter dieser Bewegung.
Im Jahr 1426 stand er an der Spitze des Taboritenheeres und war eine der markantesten Gestalten des Hussitentums. Er war ein fähiger Heerführer - zu seinen größten Erfolgen gehören die Schlachten bei Ústí nad Labem, Tachov und Domažlice, die zur Aufsprengung der Kreuzzüge gegen die Hussiten führten. Als erster unternahm er Feldzüge in die Nachbarländer und machte die Hussiten zu einer mächtigen Kraft.
Er starb bei der Bruderschlacht der Hussiten bei Lipan.