Prague Minos Guide

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18. - 19. století

Josepha Duschek

Bedeutende Sängerin und Freundin von W. A. Mozart
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Ihre Zeitgenossen kannten Josepha Duschek als exzellente Sopranistin mit kräftiger Stimme und ausdrucksvollem Vortrag. Sie galt nicht nur wegen ihres gastfreundlichen Haushalts als ausgezeichnete Gastgeberin. Bei der Familie Duschek kam immer eine gute Gesellschaft zusammen, die dem Neuen und Schönen gegenüber aufgeschlossen war und wo man reden, spielen und sich frei geben konnte.
Ihr Vater war Apotheker auf dem Altstädter Ring, die Mutter stammte aus einer angesehenen Bürgerfamilie in Salzburg. Josepha verlor ihren Vater, als sie zwölf war, hatte jedoch die Gelegenheit, sich voll der Entwicklung ihres ausgeprägten musikalischen Talents zu widmen. Im Jahr 1770 wurde Franz Xaver Duschek ihr Musiklehrer, den sie dann 1776 auch heiratete. Der große Altersunterschied dieser Ehe war und ist bis heute Anlass zu Spekulationen und Gerüchten. Bekannt ist jedoch, dass Duschek ein charismatischer Lehrer war, der alle seine Schüler maßgeblich beeinflusste, und zugleich eine Persönlichkeit, die in der Musikwelt ein natürliches und verdientes Ansehen genoss. Josepha konnte sich an seiner Seite in angesehener gesellschaftlicher Stellung der Musik widmen und in Adels- und Künstlerkreisen verkehren, was ihr bei einem Engagement bei einer Theatergesellschaft wohl nicht möglich gewesen wäre.
Über ihre Eigentumsverhältnisse geben die Immobilieninvestitionen Aufschluss; der Kauf der Villa Bertramka im Jahr 1784 war in dieser Hinsicht nicht der einzige. Gleichfalls konnte sie ihr Interesse an der bildenden Kunst pflegen und ihre Kunstsammlungen vermehren - auch Maler gehörten zu ihren

Freunden und Bewunderern.
Die Kritik verglich Josepha Duscheks Können mit den berühmtesten Sängerinnen ihrer Zeit. Sie trat mehrfach auf eigenen Konzerten in Prag auf, des weiteren in Deutschland, vor allem in Dresden und Leipzig sowie in Wien. Überwiegend gab sie Konzerte für das höfische Publikum, manchmal trat sie auch in Opern auf. Während ihres Aufenthaltes bei Verwandten in Salzburg lernte sie zusammen mit ihrem Mann im Jahr 1777 die Familie Mozart kennen. Wolfgang Amadeus war etwa gleichaltrig, beide scherzten gern und waren sich auch ansonsten charakterlich nahe. Mozart widmete ihr die Arie "Ah, lo previdi", in der Villa Bertramka schrieb er für sie die Arie "Bella mia fiamma, addio". Josepha Duschek trat mehrfach zusammen mit Mozart auf - im Jahr 1786 vor dem kaiserlichen Hofe Wiens in Anwesenheit Josephs II., im Jahr 1789 in Sachsen. Sie arbeitete auch mit dem jungen Ludwig van Beethoven zusammen. Man kann sagen, dass die Duscheks noch über das Grab hinaus Mozarts Freunde waren, da ihnen Constanze Mozart nach dem Tod ihres Mannes die Söhne anvertraute; die Stimme Josepha Duscheks erklang auch bei der Trauerfeier für Mozart in Prag.
Als ihr Mann im Jahr 1799 starb, begann für sie eine Zeit der materiellen Schwierigkeiten. Sie verkaufte die Villa Bertramka und zog mehrfach in immer kleinere Wohnungen um. Sie sang jedoch auch weiterhin, insbesondere große Werke der geistlichen Musik - Messen und Oratorien. Sie stirbt 1824 in relativ armen Verhältnissen und ist ebenso wie ihr Mann auf dem Kleinseitner Friedhof unweit der Villa Bertramka begraben.

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