9. - 14. století
Die Přemysliden
Ein mächtiges europäisches Herrschergeschlecht
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Die Přemysliden waren die einzige ursprünglich böhmische Herrscherdynastie. Sie herrschten ebenfalls in Ungarn und in Polen und gehörten zu den mächtigsten europäischen Dynastien.
Der Legende nach stammten die Přemysliden aus der Linie der sagenhaften Fürsten, die mit Přemysl Oráč und Fürstin Libuše begann. Quelle dieser Legende war die berühmte Chronik des Kosmas. Erster historisch belegter Fürst ist Bořivoj I., der in der zweiten Hälfte des 9. Jhdt. herrschte und unter dessen Herrschaft das Christentum direkt vom Fürstengeschlecht angenommen wurde. Es gibt noch alternative Herkunftstheorien, von denen eine die Ansicht vertritt, dass Bořivoj Sohn des großmährischen Fürsten Rastislav war, aber diese Theorie bleibt fraglich.
Die Přemysliden hielten sich 434 Jahre lang an der Macht, auf dem Thron lösten sich über dreißig Mitglieder dieses Geschlechts ab, von denen sieben Könige waren (zwei wurden ernannt und 5 waren Erbkönige). Im 10. Jahrhundert eliminierten die Přemysliden das konkurrierende
Geschlecht der Slavnikiden, wobei diese Theorie heute jedoch stark angezweifelt wird. Seit dem 11. Jahrhundert kontrollierten sie auch Mähren. Im Jahr 1212 wurde den Přemysliden der Erbkönigstitel zuerkannt, und es begann ihr Aufstieg zu gesamteuropäischer Bedeutung. Im 13. Jahrhundert erreichte die unter anderem durch immense Erträge aus den Silberbergwerken in Kuttenberg gestützte Macht der Přemysliden ihren Höhepunkt. Unter der Herrschaft Ottokars II. Přemysl und Wenzels II. wurde der Přemyslidenstaat zu einem der mächtigsten europäischen Staatenwesen, griff nach der Krone des römischen Königs und hatte für kurze Zeit auch die Krone Polens (1300-1306) und Ungarns (1301-1305) inne. Das Geschlecht erlosch durch den geheimnisvollen Mord an Wenzel III., der im Jahr 1306 in Olmütz passierte. Die Dynastie setzte sich jedoch in weiblicher Linie fort und verband sich durch Heirat mit mehreren bedeutenden europäischen Adelsgeschlechtern (insbesondere mit den Luxemburgern).
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