Die Habsburger
Das Geschlecht der Habsburger hatte einen entscheidenden Einfluss auf die europäische und auch die Weltpolitik.
Die Habsburger stammten von der schweizerischen Habichtsburg, die etwa an der Jahrhundertwende des 11. und 12. Jahrhunderts ihr Sitz war.
Der Aufstieg der Habsburger beginnt im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts, als 1273 der absolut unbekannte Graf Rudolf zum Ärger des mächtigen Kandidaten Ottokars II. Přemysl zum römischen König gewählt wird. Rudolf erwies sich jedoch als weitaus stärkerer Herrscher, als man angenommen hatte, und konnte seine Macht erhalten und seinen Söhnen die österreichischen Länder zum Erbteil vermachen. So betraten die Habsburger die Bühne der römischen und europäischen Politik, die sie dann nicht so schnell wieder verließen.
Im Jahr 1306 wurde Rudolf für kurze Zeit auch böhmischer König, sein vorzeitiger Tod brachte die Habsburger jedoch um diese Krone.
Erst im Jahr 1437 gewannen sie
in der Gestalt Albrechts II. sowohl die böhmische, als auch die ungarische und sogar die römische Krone. 40 Jahre später gewannen sie durch Heirat auch die niederländischen Besitztümer - die Macht der Habsburger breitete sich über ganz Europa aus.
Im Jahr 1516 wird Karl V. spanischer König und sein Bruder Ferdinand I. im Jahr 1526 König von Böhmen und Ungarn. Karl war ebenfalls römischer Kaiser, ein Titel, den die Habsburger bis zum Jahr 1806 hielten, als das Heilige Römische Reich von Napoleon aufgelöst wurde. Im Jahr 1580 verleibten sie sich auch Portugal ein und waren damit das mächtigste Herrschergeschlecht Europas.
Der letzte männliche Nachkomme des österreichischen Zweiges, Karl VI., starb im Jahr 1740 - das Geschlecht setzte sich von da an in weiblicher Linie fort. Letzter regierender Habsburger war Karl II. von Österreich, der im Jahr 1918 abdankte und mit dem das österreichisch-ungarische Staatenwesen endete.