Vinohrady
Der Stadtteil Vinohrady ist seit 1922 ein selbständiges Prager Stadtviertel, wobei er zuvor eine eigene Stadt war, zeitweise sogar die viertgrößte der Tschechoslowakei.
Das Viertel wurde im Jahr 1788 zu einer Selbstverwaltungseinheit. Im 19. Jahrhundert erlebte das Gebiet einen gewaltigen Aufschwung, worauf das zentralistische Wien reagieren musste, da es den Anschluss von urbanen Gebieten an das ständig wachsende Prag ablehnte. Anstelle dessen gründete die Habsburger Regierung Königsstädte, mit denen die Bedeutung Prags gemindert werden sollte. Im Jahr 1879 wurde Vinhorady durch Beschluss Wiens zur Königsstadt erhoben.
Nach dem Untergang Österreich-Ungarns wurden die Königsstädte
aufgelöst, und Vinohrady im Jahr 1922 endlich an Prag angegliedert.
Zum Ärger der Alteingesessenen wurde 1968 vom kommunistischen Magistrat der ideologisch unerwünschte Zusatz "königlich" aus der Bezeichnung des Stadtteils Vinohrady gestrichen.
Heute ist das Viertel Vinohrady ein gehobenes Wohngebiet.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts begann über dem Nationalmuseum die von der aufkommenden Mittel- und Oberschicht getragene bauliche Entwicklung. Der Stadtteil Vinohrady wuchs insbesondere in den 80. Jahren des vorvergangenen bis in die 20. Jahre des vergangenen Jahrhunderts, danach setzte sich die Bautätigkeit nach Osten in die Stadtteile Ohrada und Malešice fort.