Die Prager Altstadt
Historische Stadt und später ältestes Prager Stadtviertel. Die ersten Erwähnungen einer Besiedlung stammen bereits aus dem 8. Jahrhundert. Die christliche Besiedlung ist aus dem 9. Jahrhundert belegt. Im 10. Jahrhundert war hier bereits das Zentrum des Přemyslidenstaates, und auch Holzbrücken über die Moldau sind aus jener Zeit bekannt.
Im Jahr 1172 wurde die erste Steinbrücke erbaut, die von König Vladislav I. nach seiner Gattin Judith benannt wurde. In der weiteren Entwicklung wurde die Altstadt im 13. Jahrhundert zur städtischen Gemeinde, die Bevölkerung war damals überwiegend deutscher Herkunft. Im 14. Jahrhundert wurde Prag in Realisierung eines kühnen Plans Kaiser Karls IV. zur Metropole; es wurde die Neustadt gegründet und ermöglichte eine bis dahin ungeahnte Entwicklung des Handwerks (es entstanden
die Innungen, die einen immer größeren Einfluss auf die Angelegenheiten der Stadt ausübten). In die Neustadt zogen weniger begüterte Bürger, die überwiegend böhmischer Herkunft waren.
Ende des 14. Jahrhunderts entstand in der Altstadt das Zentrum der hussitischen Reformationsbewegung, die Anfang des 15. Jahrhunderts die Mehrheit im Stadtrat gewann. Die Altstadt wurde zum Kopf des Prager Bundes, eines bedeutenden gemäßigten politischen Akteurs während der gesamten Ära der Hussitenkriege. Die Bürger der Altstadt erhielten von Georg von Podiebrad auch das Brückenprivileg für das Eintreiben von Zöllen. Im Jahr 1784 wird die Altstadt, ebenso wie die Neustadt Bestandteil der Königsstadt Prag.
Heute ist die Altstadt Dank ihrer zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten ein wahrer Besuchermagnet.