Zur Zeit Maria Theresias wurde der Jesuitenorden aufgelöst. Damals hatten die Jesuiten im Klementinum, ihrem wichtigsten Kolleg, verschiedene Schätze angesammelt. Diese konnten sie jedoch nicht mitnehmen, als sie das Land verlassen mussten, und so beschlossen sie, die Schätze sorgfältig zu verstecken. Hierzu erwählten sie einen Keller, in dem sie die Schätze einmauern wollten. Für dieses Vorhaben war jedoch höchste Geheimhaltung vonnöten, und so führten sie einen Maurer mit verbunden
Augen bis an den Ort und nahmen ihm die Augenbinde erst unmittelbar vor der mit Eisentruhen gefüllten Mauernische ab. Der Maurer tat seine Arbeit und wurde dann erneut mit verbundenen Augen weggeführt. In diesem Augenblick ertönte die Glocke, die er sofort erkannte, da er selbst früher im Klementinum am Glockenturm gearbeitet hatte. Er wusste freilich nicht, in welcher Mauernische er sein Maurerwerk getan hatte, und so bleibt der Schatz der Jesuiten bis heute in Sicherheit.