Prague Minos Guide

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VI. Geld in Flammen

Wie ein Geizhals ungewollt die Armen beschenkte
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Einst, noch in den Zeiten, als die Toten auf den Friedhöfen der Pfarrkirchen bestattet wurden, wurde bei der St.-Petrus-Kirche an der Straße Na Poříčí ein reicher Geizhals beerdigt. Nach seinem Tod konnte man zum großen Leidwesen seiner Erben viele Edelsteine und Dukaten nicht finden. Nach einer gewissen Zeit stellte man fest, dass um Mitternacht eine gelbliche Flamme über dem Grab des Geizhalses erschien. Dem alten Totengräber war sogleich klar, dass es sich um einen verborgenen Goldschatz handeln musste, da die Flamme gelb war. Er sprach darüber mit seinem Sohn, dem Küster der St.-Petrus-Kirche, der ihn jedoch warnte, dass man sich beim Graben nach dem Schatz mit einem großen Rosenkranz mit zweiundsiebzig Vaterunsern

und dreißig Mariengebeten ausrüsten müsse. Der Rosenkranz müsse mit großem Geschick auf das Grab geworfen werden, damit er die Flamme bändige, die ansonsten das Graben verhindere. Um Mitternacht kamen beide zum Grab des Geizhalses, und der alter Totengräber bändigte die Flamme mit großem Geschick. Beim Graben stießen sie auf den Sarg des Geizhalses und entdeckten in dem Kissen unter seinem Haupte die verlorenen Edelsteine und Dukaten. Der Geizhals blieb auch nach seinem Tode ein Geizhals, der versuchte, sein Gold mit ins Grab zu nehmen und alle zu bestehlen. Der Totengräber und der Küster verwendeten den Schatz für die Armen, und so beschenkte der Geizhals ungewollt auch die Armen aus seinem bewachten Schatz.

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