II. Der Schatz im Hause U Sixtů
Im Hause U Sixtů in der Celetná-Gasse betrieb einst ein Wirt sein Gewerbe, der jedoch von verschiedenen Missgeschicken heimgesucht wurde. Der Wirt war ein Verehrer des hl. Johannes von Nepomuk, und so betete er zu diesem innig, ihm Hilfe zu senden, auf dass es ihm besser gehe. In einer finsteren Nacht erschien ihm dann die Weiße Dame und bedeutete ihm, ihr zu folgen. Sie führte ihn in den tiefen Keller, zeigte ihm eine bestimmte Stelle und verschwand darauf augenblicklich. Der Wirt machte sich in der folgenden Nach auf, an dieser
Stelle zu graben - und wirklich - bald darauf entdeckte er eine beschlagene Truhe, die bis zum Rand mit Silber- und Goldmünzen gefüllt war. Seinen Schatz machte er zu Geld, vergaß jedoch nicht, wem er ihn zu verdanken hatte. Und so spendete er einen Teil des gewonnenen Reichtums für eine Statue des hl. Johannes von Nepomuk, einen weiteren Teil gab er den Armen und den dritten Teil behielt er für sich und war damit immer noch reich. Weisheit und Dankbarkeit müssen eben nicht immer mit gewonnenem Reichtum verschwinden.