Jaroslav Fragner
Fragner stammte aus einer Altprager Patrizierfamilie und war Mitglied der bedeutenden avantgardistischen Künstlergruppe Devětsil (Pestwurz). Vom synthetischen Kubismus kam er in den 20. Jahren zum internationalen Funktionalismus, dessen abstrakte "schuhkartonartige" Formsprache er als Ausdruck eines neuen auf der Geometrie basierenden Humanismus sah. In öffentlichen Gebäuden war für ihn insbesondere das Problem der modernen Monumentalität von Interesse.
Nach dem kommunistischen Umsturz im Jahr 1948 akzeptierte er widerwillig die Prinzipien des sozialistischen Realismus. Das Gesicht des historischen Prags prägte Frágner seit den 40. Jahren durch kühne, teils sensible, teils aber auch weniger sensible Rekonstruktionen und Renovierungen historischer Gebäude. Zu seinen wichtigsten Werken gehört die Sanierung der Bethlehemkapelle und des mittelalterlichen Sitzes der Karlsuniversität, des Karolinums.