Dieses bedeutende Adelsgeschlecht gehörte zu den reichsten Europas. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1172, als das Haus noch unter dem Namen Seinsheim bekannt war. Im 14. Jahrhundert wurde der Sitz Schwarzenberg erworben, und das damalige Familienoberhaupt, Erkinger, begleitete Kaiser Sigismund auf seinem Feldzug gegen die Hussiten nach Böhmen. Da er dem Kaiser große Geldmengen lieh, erhielt er als Pfand mehrere Königsstädte. Im 15. Jahrhundert wurden die Schwarzenberger zu Freiherren erhoben. Für seinen Sieg gegen die Türken wurde Adolf von Schwarzenberg im Jahr 1599 zum Reichsgrafen erhoben und dem Familienwappen wurde der Kopf eines Türken hinzugefügt, dem ein Rabe die Augen aushackt.
Im Laufe des 17. Jahrhunderts gewann das Geschlecht Schwarzenberg weitere Ländereien im südböhmischen Třeboň sowie
das Schloss Hluboká. Die Schwarzenberger wurden außerdem zu Reichsfürsten erhoben.
Ihre Ländereien in Böhmen erweiterten sich zusehends, und vor dem I. Weltkrieg gehörte das Geschlecht zu einem der reichsten Europas. Allein in Böhmen besaßen die Schwarzenberger über 170 000 ha Land. Die Bodenreform im Jahr 1922 brachte sie um ein Drittel ihres Landbesitzes; weitere Probleme brachte das Reichsprotektorat, das das Vermögen der Schwarzenberger in Böhmen unter Zwangsverwaltung stellte. In den Jahren 1947-1949 wurde das in den Böhmischen Ländern verbleibende Eigentum verstaatlicht, und Fürst Karl VI. von Schwarzenberg musste ins Exil fliehen. Heutiger Hauptvertreter dieses Adelsgeschlechts in beiden Linien ist Karel Schwarzenberg, der im Jahr 2007 das Amt des Außenminister der Tschechischen Republik bekleidete.
