Das Emmauskloster (Klášter na Slovanech - Emauzy)
*Das Kloster wurde im Jahr 1347 von Kaiser Karl IV. gegründet, nachdem Papst Clemens VI. seinem Wunsch nach Gründung eines Klosters mit slawischer Liturgie stattgegeben hatte. Der Kaiser berief ostkirchliche Mönche aus Dalmatien und Kroatien nach Prag, die das Altslawische als Sprache der Liturgie verwendeten. Mit dieser Initiative wollte Karl IV. die Spaltung zwischen der West- und Ostkirche beseitigen. Das Kloster wurde zu einem Zentrum der Bildung und der Kunst, hier wurden die ersten Übersetzungen der Vulgata, der offiziellen lateinischen Bibel, ins Tschechische angefertigt.
Das im Jahr 1372 fertiggestellte Kloster mit der neuen Kirche wird zu Recht als Perle der gotischen Baukunst bezeichnet. Die Baukosten waren vergleichbar
mit denen der Karlsbrücke. Am Bau war offensichtlich mit großem Anteil die Bauhütte von Peter Parler beteiligt. Nicht weniger bedeutend sind die erhaltenen gotischen Wandmalereien.
Nach der Schlacht auf dem Weißen Berg lud Kaiser Ferdinand III. die spanischen Benediktiner nach Prag ein, unter deren Wirken eine gründliche Barockisierung des Klosters und des Doms stattfand. Das hohe Satteldach der Kirche wurde entfernt und zwei Zwiebeltürme an der Hauptfassade errichtet. Gegen Ende des II. Weltkrieges wurde die Kirche bei einem Bombenangriff der Amerikaner im Februar 1945 schwer beschädigt. Im Jahr 1967 wurde an der Hauptfassade als Ersatz für die zerstörten Türme eine moderne Verschalung aus weißem Beton angebracht.
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