Der Erzbischöfliche Palast
*Das ältere Renaissancegebäude, das an der Stelle des heutigen Palastes stand, erwarb Kaiser Ferdinand I. im Jahr 1561 und schenkte es dem Prager Erzbistum. Der Palast wurde zum Sitz des Prager Erzbistums und erlebte mehrere umfassende Umbauten. Zunächst im Stile der Hochrenaissance, wahrscheinlich nach Plänen des Hofarchitekten Bonifaz Wohlmuth; die für die heutige frühbarocke Gestalt des Palastes entscheidende Umbauphase war jedoch in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Nach Plänen des französischen Architekten Jean Baptiste Mathey entstanden die Hauptfassade mit einem Portal aus Slivenec-Marmor und ein für Matheys Stil charakteristischer
überhöhter Dachaltan. Matheys Anteil am Umbau ist noch heute sichtbar belegt durch eine Tafel über dem Portikus, die ein Dreieck mit der Jahreszahl 1676 zeigt.
Bemerkenswert ist die Innenausschmückung des Palastes. Sie besticht durch Holzschnitzereien und Rokoko-Stuck, wunderschöne Leuchter, stilechte Möbel sowie kostbares Glas und Porzellan. Die bedeutendsten repräsentativen Salons sind der Thronsaal und der Speisesaal im zweiten Stock, die mit neun Pariser Wandteppichen mit Motiven aus Neuindien verziert sind.
Der Innenraum des Palastes wurde beim Drehen des oscargekrönten Films Amadeus von Miloš Forman genutzt.