Der Bau der Palacký-Brücke, die das rechte Moldauufer mit dem rasch sich entwickelnden Industrieviertel Smíchov verband, wurde im Jahr 1878 fertig gestellt. Der patriotische Grundton des Baus wird durch die Nationalfarben zum Ausdruck gebracht: Pfeiler und Gewölbequader aus blauem Granit, Gewölbemauern aus rotem Sandstein und Geländerkegel aus weißem Carrara-Marmor. Aufgrund der Luftverschmutzung verschwanden die farblichen
Unterschiede jedoch recht bald. Auch die anspruchsvoll gestalteten Statuen verweisen auf mythische Gestalten des tschechischen Volkes. Im Vorfeld beider Brückenufer standen die folgenden Statuengruppen: Libuše und Přemysl, Lumír und Píseň, Záboj und Slavoj sowie Ctirad und Šárka. Diese Werke des Bildhauers Josef Václav Myslbek wurden nach 1945 aufgrund des größeren Verkehrsaufkommens auf die Burg Vyšehrad verlegt.