Der Hauptbahnhof (Wilson-Bahnhof)
Der Prager Hauptbahnhof hat als Eisenbahn-Verkehrskreuz eine Schlüsselposition im tschechischen Eisenbahnnetz inne. Im Jahr 1871 wurde hier der Eisenbahnverkehr nach Süden zwischen Prag und Wien aufgenommen. Im folgenden Jahr wurde die Nordverbindung aufgenommen und danach die Verbindungsstrecke zum Bahnhof Smíchov eröffnet, die den Hauptbahnhof mit dem nordwestlichen Schienennetz verband.
Das ursprüngliche Neorenaissancegebäude der Bahnhofshalle, die nach Kaiser Franz Joseph I. benannt war, wurde im Jahr 1909 durch einen Jugendstilbau nach den Plänen des Architekten
Josef Fanta ersetzt. Der repräsentative Stil des Baus entspricht der damaligen Bedeutung der Eisenbahn als moderner Verkehrsader. Er wird unterstrichen durch die anspruchsvolle und umfangreiche Verzierung mit Plastiken ebenfalls im Geiste des Jugendstils. Im Jahr 1919 wurde der Bahnhof zu Ehren des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, der sich um die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei verdient gemacht hatte, umbenannt.
In den 70. Jahren wurde der Bahnhof durch Anbau einer neuen Abfertigungshalle modernisiert und an das Prager Metro-Netz angeschlossen.